1921
Am 15. Februar wird die Touristengesellschaft Hochvogel München gegründet. Eigentlich sollte dies schon früher geschehen sein, jedoch konnten sich die Gründer bis dato nicht auf einen Namen einigen. Bei einer Skitour in den Allgäuer Alpen fällt ihnen aus der Ferne ein imposanter, mächtiger, beeindruckender und schön anzuschauender Gipfel auf: der Hochvogel. Und so wird dieser Berg als Namensgeber für den Verein gewählt. Im Gründungsjahr liegen die Hauptaktivitäten im touristischen und gesellschaftlichen Bereich. Es werden verschiedene Berg- und Skitouren durchgeführt, z.B. auf den Schinder, ins Mangfalltal, usw. Größtes Problem bei den Ausflügen sind die hohen Fahrpreise. Die Vereinsnachrichten werden in der Münchner Zeitung und in den Münchner Neuesten Nachrichten veröffentlicht. Der Verein hat eine gepachtete Skihütte auf der Bodenschneid, die Staucheralm, die zuvor schon von einigen Mitgliedern privat genutzt wurde.
1922
Die Mitglieder sind auf der Suche nach einem geeigneten Lokal, um die einmal in der Woche stattfindenden Vereinsabende abzuhalten. Die Staucheralmhütte auf der Bodenschneid wird ausgebaut und es findet eine entsprechende „feuchtfröhliche“ Einweihungsfeier statt.
1923
Die Mitgliederzahl wird auf 20 begrenzt. Die Inflation geht auch an unserem Verein nicht spurlos vorüber: am 5. Juli beträgt der Kassenbestand 52.000,- Mark, eine Glühbirne kostet aber bereits 160.000,- Mark. Im September wird der Beitrag für Männer auf 1 Mio. und für Frauen auf 1/2 Mio. erhöht. Für die Apotheke auf der Skihütte werden die Mitglieder um Flaschen für die Medizin ersucht.
1924
Aktive der Touristengesellschaft Hochvogel nehmen an verschiedenen Wettkämpfen teil, beispielsweise am Plattrennen auf der Zugspitze. Die Mitgliederzahl wird auf 25 begrenzt.
1925
Die Touristengesellschaft Hochvogel tritt dem Bayerischen Skiverband bei, um weiterhin an Rennen teilnehmen zu können.
Urkunde von der ersten Vereinsmeisterschaft 1925
1926
Die Bergwacht fordert den Verein zum Beitritt auf. Da dies nur mit sehr geringen Kosten verbunden ist, beschließt die Mitgliederversammlung, dieser Aufforderung nachzukommen und der Bergwacht beizutreten.
1927
Sechs Jahre nach der Vereinsgründung wendet sich der inzwischen „Alpenclub Hochvogel“ genannte Verein schon immer mehr dem Wettkampfsport zu. Hochvogler nehmen an verschiedenen regionalen Wettkämpfen teil und richteten auch selbst schon einige Veranstaltungen aus. Der Vereinsausflug geht in diesen Jahr übrigens erstmals auf den Namensberg des Vereins, den Hochvogel.
1929
Der Verein pachtet zusätzlich zur Staucheralm noch eine Hütte am Herzogstand, auf beiden Hütten werden verschiedene Aus- und Umbauten durchgeführt. Der allgemeine Clubausflug findet am 28. September statt, das Ziel ist die Wies’n.
Anfahrt zu einer Skitour in den zwanziger Jahren
1930
Um an den Wochenenden sichere und angenehme Stützpunkte zu haben, werden die Skihütte am Herzogstand und eine neu gepachtete in Neuhaus weiter ausgebaut. Die Staucheralmhütte steht dem Verein nicht mehr zur Verfügung. Um die Arbeit besser zu verteilen, werden sog. Pflichtsonntage abgehalten, bei denen jedes Mitglied zu erscheinen hat. Wer nicht erscheint, muß Strafe zahlen, wer mehrmals nicht erscheint, wird vom Verein ausgeschlossen.
1931
Großes Augenmerk wird in diesem Jahr auf das Tourengehen gelegt. Trotz der zu dieser Zeit sehr schlechten Wirtschaftslage werden Hochtouren in den Schweizer Alpen und in den Ötztaler Bergen durchgeführt.
1932
Die Entwicklung zu einem Sportverein geht kontinuierlich weiter. Mitglieder des Vereins beteiligen sich an den Münchner Gaumeisterschaften und an verschiedenen Staffelläufen, z.T. mit beachtlichem Erfolg. Erstmals in der Vereinsgeschichte können 2 Staffeln eingesetzt werden.
1933
Die Skihütte auf dem Herzogstand ist vollständig eingerichtet, die Hütte in Neuhaus wird nicht mehr genutzt. Nach einigen Verhandlungen mit dem Forstamt Tegernsee wird der Pachtvertrag für den Hüttengrund auf der Bodenschneid unterzeichnet. Da das größte Problem beim Hüttenbau, die Finanzierung, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht lösbar erscheint, sind bis zum tatsächlichen Baubeginn noch einige Hürden zu überwinden. Vorläufig müssen alle „in Arbeit stehenden Mitglieder“ wöchentlich eine Reichsmark bezahlen.
1934
Erstmals nehmen Hochvogler an Bayerischen Meisterschaften teil. Über den Erfolg ist allerdings nichts bekannt. Der Verein wird unter dem Namen Alpenclub Hochvogel München ins Vereinsregister des Amtsgerichtes München eingetragen. Die Mitgliederzahl wird auf 75 begrenzt, nach der Einheitssatzung des „Dritten Reiches“, die auch für den Alpenclub Hochvogel bindend war, dürfen Frauen und Juden nicht aufgenommen werden.
Ein Gesuch an die Stadt München um ein Darlehen zum Hüttenneubau auf der Bodenschneid wird abgelehnt, es wird jedoch nach anderen Möglichkeiten der Finanzierung gesucht. Trotz der noch immer nicht gesicherten Finanzierung wird im Herbst mit den Arbeiten, dem Schlagen des Bauholzes, begonnen.
1935
Mit den Erdarbeiten beginnen die Arbeiten zum Hüttenbau auf der Bodenschneid am 17. März. Die Hebfeier für die Skihütte findet bereits am 12.10. statt. Durch den Hüttenneubau waren die allgemeine Touristik und auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen in diesem Jahr stark vernachlässigt worden.
1936
Vom Kultusministerium wird für den Hüttenbau ein Zuschuß von 400,- Reichsmark gewährt. Die Bautätigkeit muß allerdings aus Geldmangel im Herbst trotzdem vorübergehend eingestellt werden. In sportlicher Hinsicht sind die Erfolge eher mäßig, da durch den Hüttenbau wenig Zeit zum Training verbleibt. Die Hochvogler nehmen jedoch an verschiedenen Langläufen, Sprungläufen und alpinen Wettbewerben teil.
1937
Nach knapp dreijähriger Bauzeit wird die Skihütte auf der Bodenschneid am 24. Oktober eingeweiht. Im Geschäftsjahr 36/37 werden auf der neuen und erst halbfertigen Hütte bereits 700 Übernachtungen gezählt!
1938
Die nationalsozialistische Regierung macht, wie allen anderen Vereinen auch, dem SC Hochvogel immer mehr Auflagen und so müssen an die Politik einige Zugeständnisse gemacht werden. Die Mitglieder des Vereins und der Verein selbst kommen aber aus dieser sicherlich schweren Zeit recht glimpflich davon. Nachdem die Arbeiten auf der Bodenschneid abgeschlossen werden konnten, steht wieder mehr Zeit für sportliche Aktivitäten zur Verfügung. Es werden von den Mitgliedern 358 Touren durchgeführt, davon 133 Hochtouren mit 38 Gipfeln über 3000 Meter.
Start zum vereinsinternen Torlauf auf der Bodenschneid
1939
Mit dem Bau der Wasserversogrung auf der Skihütte können die Arbeiten auf der Bodenschneid vorläufig beendet werden. Ansonsten leidet das Vereinsleben sehr unter dem begonnenen Krieg gegen Polen. Es finden keine Wettkämpfe statt. Der Vorsitzende Karl Fitzke muss selbst in den Krieg, Franz Sailer übt dessen Amt bis 1945 kommissarisch aus. Der Pachtvertrag für die Hütte auf dem Herzogstand läuft aus und wird nicht verlängert, da für diesen Stützpunkt kein Bedarf mehr besteht.
1940
Der Verein wird in „Ski-Klub Hochvogel e.V. München“ umbenannt. Hans Marchner wird aufgrund seiner besonderen Verdienste um den Verein als erstes Ehrenmitglied ernannt. Da der Krieg bereits das gesamte öffentliche Leben erfasst hat und die Wehrmacht immer mehr Personal benötigt, werden immer mehr junge Männer eingezogen. Bereits 27 von insgesamt ca. 50 Mitgliedern des SC Hochvogel stehen in den Reihen von Wehrmacht und Polizei.
1941
Das Jahr stand ganz im Zeichen des Krieges, es können fast keine sportlichen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen durchgeführt werden. Vorsitzender Karl Fitzke ist selbst an der Front. Ein Hochvogler fällt in Frankreich.
1942
Durch die nationalsozialistische Regierung wird eine totale Skitransportsperre verhängt, so dass Skitouren nur noch in der Hüttenumgebung möglich sind. Vier Mitglieder liegen im Lazarett, zwei fallen im Krieg. Auf der Hütte werden 1100 (!) Übernachtungen gezählt.
1943 – 1945
Auch die letzten Kriegsjahre bestimmen weitgehend das Schicksal des Vereins. Trotz aller widrigen Umstände können aber auf der Hütte wichtige Arbeiten durchgeführt werden: ein neues Hüttendach und der Bau eines Holzschuppens mit Abort. Dazu müssen 75 Ztr. Material auf die Hütte getragen werden. An Wettkämpfen wird nicht teilgenommen. Am Ende des Krieges ist der Verein quasi aufgelöst, da alle Vereine von den Alliierten zerschlagen wurden. Dem komm. Vorsitzenden Franz Sailer gelingt es aber als einem der ersten in München, von der Militärregierung eine Lizenz für den Verein zu erhalten.
Im Herbst 1945 wird Franz Sailer von der Mitgliederversammlung zum 1. Vorsitzenden des SC Hochvogel gewählt.
1946
Bei der ersten Münchner Vereinsstaffelmeisterschaft nach dem Krieg gewinnen die Hochvogler mit Hans Wach, Wast Krückl und Bertl Antoni den Titel. Dieser Sieg motiviert viele Vereinsmitglieder so stark, dass sie sich in Zukunft mehr dem Wettkampfsport verschreiben wollen.
Urkunde der Münchner Staffelmeisterschaft 1945/46
Die Sieger der 1. Münchner Staffelmeisterschaft nach dem Krieg 1946: Hans Wach, Waste Krückl, Bertl Antoni
1947
Endlich geht es mit dem Verein wieder aufwärts: auf der Hütte wird ein Anbau mit Bad und Waschraum errichtet und sportlich „zählen unsere Abfahrts- und Langläufer zu den besten Münchner Kräften, ja es gelang sogar im vergangenen Winter überhaupt bei einigen verbandsoffenen Rennen, die absolute Münchner Spitze zu stellen.“
1948
Die Währungsreform fordert auch am SC Hochvogel ihren Tribut, vom ursprünglichen „Vereinsvermögen“ bleiben nur noch ca. 5%. Wie viel das aber letztlich noch ist, ist nicht bekannt.
1949
Die letzten Hochvogler kehren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, das leidige Thema Krieg kann somit für den SC Hochvogel und seine Mitglieder zu den Akten gelegt werden. Adolf Knott startet bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften im Torlauf und kann sich sogar den Titel holen.
1950
Mit Rudi Ettenhuber bei den Nordischen und Hans Wach bei den Alpinen starten erstmals nach dem Krieg wieder Hochvogler an Deutschen Meisterschaften.
1951
Mit Rudi Ettenhuber steigt erstmals ein Hochvogler im Langlauf in die Klasse I auf. Er schafft diesen Aufstieg als bester deutscher Teilnehmer bei der Internationalen Wintersportwoche in Garmisch. „Aber auch die alten Knaben Krückl, Zehentner, Ratberger, Antoni und Koch hobelten, daß die Späne flogen und erkämpften sich in der AK II den 1. Platz“ bei den Münchner Staffelmeisterschaften. Franz Sailer wird zum 1. Vorsitzenden des Bayerischen Skiverbandes gewählt.
1952
Rudi Ettenhuber holt die erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft für den SC Hochvogel. Er belegt mit der Staffel Bayern I den 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Braunlage.
1953
Der SC Hochvogel kann mit Rudi Ettenhuber und Kurt Dotzler erstmals den Werdenfelser und den Münchner Meister stellen. Außerdem trägt die Nachwuchsarbeit die ersten Früchte: der Verein kann eine „neue“ Staffel mit den Burschen Dotzler, Ettenhuber, Ludwig und Voglsamer aufstellen. Kurt Dotzler startet bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft. Leider hatte seine Form schon etwas nachgelassen, „was nicht zuletzt auf unnötiges Startfieber zurückzuführen sein dürfte“ heißt es im Jahresbericht. Er belegt aber immerhin den 21. Platz.
Die Aktiven des SC Hochvogel in den fünfziger Jahren
1954
Die Erfolge der Langläufer haben ihre Wirkung und im Sog von Rudi Ettenhuber und Kurt Dotzler wächst eine starke Langlaufmannschaft heran. Die allgemeine Touristik im Verein gerät zunehmend ins Hintertreffen. Eine starke Beteiligung hatte die vereinsinterne Clubmeisterschaft, „an welcher sich erfreulicher Weise von den Kanonen bis zu den alten Zittergreisen und Gsottwampenträgern alles beteiligte.“
1955
Die Hochvogler haben sportlich gesehen schon überregionale Spitzenklasse erreicht. „Vergönnt war es einigen unserer Aktiven aufgrund Ihrer Leistungen ins Ausland zu kommen, so war Max Stuber in der Schweiz, Dotzler in Churmayeur und Ettenhuber in Sizilien.“ Auch kann bei der Bayerischen Staffelmeisterschaft erstmals der langjährige Staffelmeister und Erzrivale aus Reit im Winkl besiegt werden.
1956
Besondere Anerkennung findet die in diesem Jahr von einigen Hochvoglern durchgeführte Besteigung des Mont-Blanc, ansonsten läßt aber die allgemeine Touristik, wohl aufgrund der zunehmenden Motorisierung, merklich nach.
1957
Der Wettkampfsport hat im Verein bereits sehr große Bedeutung erlangt. Der Skiclub Hochvogel ist weit über die Stadtgrenzen Münchens hinaus bekannt. Von einigen Vereinsmitgliedern und sogar vom Sportwart wird diese Entwicklung mit großer Sorge betrachtet, da das zweite Ziel des Vereins, die Sommer- und Wintertouristik, sehr unter Training und Wettkämpfen leidet. Es stellte sich die Frage, welches Ziel in Zukunft verfolgt werden soll.
1960
Mit Hildegard Koch gewinnt erstmals ein Hochvogler eine Bayerische Meisterschaft. Sie holt sich diesen Titel im Abfahrtslauf.
1961
Kurt Dotzler wird zum Sportwart des SC Hochvogel gewählt. Durch sein Engagement und seine Begeisterungsfähigkeit wird der Verein zu dem, was ihn in den nächsten Jahrzehnten auszeichnen und bekannt machen sollte: einem Ski-Club, der sich dem Wettkampfsport verschrieben hat. So kann bereits in diesem Jahr der 2. Platz bei den Bayerischen Staffelmeisterschaften erreicht werden, der bislang größte Erfolg in der Geschichte des SC Hochvogel.
Staffelübergabe von Rudi Ettenhuber an Kurt Dotzler
1962
Erstmals wird das vereinsinterne Herbstsportfest ausgetragen. Es ist dies ein Zehnkampf, der dazu anregen soll, auch während der Sommermonate ein regelmäßiges Training zu absolvieren. Auf der Hütte wird die Wasserreserve gebaut und eine erste elektrische Anlage fürs Licht installiert.
1965
Sowohl im nordischen als auch im alpinen Bereich nehmen Mitglieder des SC Hochvogel an regionalen Wettkämpfen und auch an Bayerischen Meisterschaften teil. Die Entwicklung zu einem reinen Langlaufverein ist aber nicht mehr aufzuhalten.
1966
Bei der Bayerischen Vereinsstaffelmeisterschaft erkämpft sich der SC Hochvogel den 3. Platz und damit die Bronzemedaille. Auch bei der Deutschen Meisterschaft läuft die Staffel bravourös und erreicht den 7. Platz.
1967
Ein Aktiver des SC Hochvogel gewinnt erstmals in der Vereinsgeschichte eine Bayerische Meisterschaft im Skilanglauf. Diesen Titel erringt Kurt Dotzler im Dauerlauf über 50 km.
1968
Die Staffel des SC Hochvogel landet bei den Deutschen Vereinsstaffelmeisterschaften auf dem 9. Platz. Inzwischen hat sich der Wandel des SC Hochvogel hin zu einem Langlaufverein vollzogen, es wird nicht mehr an alpinen Rennen teilgenommen, wohl aber der alpine Skilauf weiterhin gepflegt.
1969
Die Anzahl der aktiven Rennläufer ist auf ca. 30 angestiegen. Die Herrenstaffel des SC Hochvogel gewinnt zum vierten mal in Folge die Münchner Meisterschaft. Jochen Schwarz wird Weltmeister im Wildwasser-Mannschaftsfahren und Dritter in der Einzelwertung.
1970
Der SC Hochvogel feiert bei den Münchner Meisterschaften einen dreifachen Erfolg mit den Staffelsiegen bei den Schülern, den Senioren und in der Altersklasse.
1971
Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum sind der SC Hochvogel und seine Aktiven weit über die Grenzen Münchens hinaus bekannt. Der SC Hochvogel hat sich mittlerweile als Skilanglauf-Verein in Deutschland einen Namen gemacht. Bei 300 Starts können die Aktiven 44 Klassensiege, 36 zweite und 33 dritte Plätze erringen. Außerdem sind die Aktiven des SC Hochvogel bei Bayerischen und Deutschen Meisterschaften zum Großteil mit sehr guten Erfolgen vertreten.
1972
Die Aktiven des SC Hochvogel werden vom Vereinsmitglied Dr. Herbert Schwarz medizinisch betreut, um gesundheitlichen Schäden durch den Sport vorzubeugen. Seine weitreichenden sportmedizinischen Kenntnisse fließen in die Trainingspraxis ein und helfen bei der Steuerung des Trainingsaufbaus. Sportlich sind die Aktiven des SC Hochvogel außerordentlich erfolgreich: eine Vielzahl von Klassensiegen und die Teilnahme an Bayerischen und Deutschen Meisterschaften. Sigi Maier wird Dritter bei der Deutschen Meisterschaft im Dauerlauf über 50 km und kann damit die erste Einzel-Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft im Langlauf für den SC Hochvogel gewinnen.
1973
Die Clubmeisterschaft wird nur noch in Form eines Langlaufs durchgeführt, der Torlauf zählt nicht mehr zur Vereinsmeisterschaft. Die sportlichen Erfolge übertreffen alles bisher dagewesene: bei 366 Starts können 82 erste, 47 zweite und 34 dritte Plätze errungen werden. Wolfgang Müller wird Dritter bei der Deutschen Meisterschaft.
1974
Mit Wolfgang Müller und Susi Riermeier, die vom DAV Ebersberg zum Verein kommt, gehören erstmals in der Vereinsgeschichte zwei Hochvogler zur Deutschen Skinationalmannschft. Franz Sailer tritt aus gesundheitlichen Gründen als 1. Vorsitzender zurück, als sein Nachfolger wird einstimmig Reinhold Voglsamer gewählt.
1975
Auf der Bodenalm beginnen die Arbeiten zum Neubau der Holzlege. Diese umfassen im wesentlichen die Erdarbeiten, den Tragedienst für des Material und das Aufstellen des Neubaus. Beim Tragedienst werden in gemeinsamer Arbeit von den Mitgliedern in ca. 4 Stunden 3,5 Tonnen Material von der Suttenstraße auf die Hütte geschleppt.
1976
Gemessen an gewonnenen Medaillen bei Deutschen Meisterschaften steht der SC Hochvogel im Medaillenspiegel an erster Stelle in Deutschland. Unsere Aktiven können acht Medaillen nach München holen. Wolfgang Müller sichert sich mit einem 18. Platz bei den finnischen Skispielen in Lahti über 50 km seine ersten 2 Weltcup-Punkte. Im Zunfthaus der Metzger in München findet erstmals ein Maitanz mit Siegerehrung statt. Diese beliebte Veranstaltung wird alljährlich bis 1990 durchgeführt. Am 16. Juli wird für das Grundstück auf der Hütte die „Weiterbenutzung von Staatsforstgrund Gemeinde Rottach-Egern Distrikt VI / 2 Rinnerspitz bis 31.12.2005 durch die Oberforstdirektion München vertraglich abgeschlossen. Eine wichtige Klausel beinhaltet ein absolutes Rauchverbot im Staatswald und Hüttenumfeld.“
1977
Susi Riermeier wird Vizemeisterin mit der Staffel bei der Junioren-Europameisterschaft in St. Croix, Wolfgang Müller Deutscher Meister über 50 km. Beide werden aufgrund ihrer einmaligen Leistung zu Ehrenmitgliedern ernannt. Außerdem überschreitet der Verein mit 106 Klassensiegen im Winter 76 / 77 erstmals die magische Grenze von 100 Siegen. Kurt Dotzler wird für sein Sportengagement die Goldene Ehrennadel des Bayerischen Landessportverbandes verliehen. Am 14. Mai wird der Hüttenanbau von einem Zimmerer und 14 Mitgliedern im Rohbau aufgestellt. Das 40-jährige Hüttenjubiläum und die Einweihung des Anbaus werden im Herbst gebührend gefeiert. Die Jahreshauptversammlung beschließt die Bildung eines aus drei Mitgliedern plus einem Vorstandsmitglied zusammengesetzten Ehrenrates. Außerdem wird eine Ehrenordnung beschlossen.
1978
Erstmals findet eine Ski-Weltmeisterschaft mit Hochvogel-Beteiligung statt. Susi Riermeier und Wolfgang Müller können sich für die Welttitelkämpfe in Lahti qualifizieren. Am 12. Februar verstirbt der Ehrenvorsitzende Franz Sailer. Die Mitgliederversammlung beschließt, für besondere Verdienste um den Verein, einen Ehrenbrief einzuführen, diesen erhält als erster Josef Dudzinski, der von 1927 bis 1932 1. Vorsitzender des Vereins war. Außerdem wird beschlossen, dass ab sofort auch Frauen als Mitglieder aufgenommen werden können und auch stimmberechtigt sind. Als erstes weibliches Ausschußmitglied wird Dagmar Neumeyer als zweite Schriftführerin einstimmig gewählt. Für die Hütte werden 5 neue Spezialkraxen angeschafft, die die Tragedienste wesentlich erleichtern und durch das Forstamt Kreuth erhält der Verein einen neuen Quellwasservertrag für die Bodenalm.
1979
Die Vereinsstaffel des SC Hochvogel schafft mit dem 3. Platz erstmals bei der Deutschen Meisterschaft den Sprung aufs Podest. In dieser Staffel liefen Bernd Raupach, Kurt Dotzler, Stefan Dotzler und Wolfgang Müller. Bettina Maiwald beendete im Winter 78 / 79 alle Rennen in ihrer Klasse als Siegerin. Der SC Hochvogel wird vom DSV mit der erstmals verliehenen Auszeichnung als sportlich erfolgreichster Verein geehrt. Susi Riermeier erhält durch den Sportwart des DSV, Prof. Martin, den Goldenen Ski des Deutschen Skiverbandes.
1980
Mit Susi Riermeier und Wolfgang Müller werden erstmals in der Vereinsgeschichte gleich zwei Hochvogler für die Olympischen Spielen in Lake Placid nominiert. Wolfgang Müller war Mitglied der bundesdeutschen Staffel, die den legendären vierten Rang belegte. Ein langgehegter Wunsch kann endlich in Erfüllung gehen: die erste Ausgabe der Hochvogel-Post erscheint. Es ist dies die Vereinszeitung des SC Hochvogel. Unter Federführung der Familie Bauer mit tatkräftiger Unterstützung der Vorstandschaft erscheint diese Broschüre künftig zweimal jährlich. Die letzte Ausgabe datiert vom Dezember 1986.
Auf der Hütte wird der gesamte Anbau von Sigi Raupach und Sepp Mayr mit einem neuen Blechdach versehen. Auch wird ein neuer Brunnentrog aufgestellt und der neue Dusch- und der Waschraum können ihrer Bestimmung übergeben werden.
Die Aktiven des SC Hochvogel in den achtziger Jahren
1981
Nach langem hin und her und vielen Gängeleien durch den Sportwart des Münchner Skiverbandes, beschließt der SC Hochvogel, einen Gauwechsel beim Bayerischen Skiverband zu beantragen. Diesem Antrag wird allerdings nicht stattgegeben. Susi Riermeier erhält abermals den Goldenen Ski des Deutschen Skiverbandes durch Walter Demel, Kurt Dotzler erhält die Silberne Ehrennadel der Stadt München durch den Oberbürgermeister Georg Kronawitter.
1982
Stefan Dotzler schafft es, nach dem Rücktritt von Wolfgang Müller, in dessen Fußstapfen zu steigen. Er qualifiziert sich für die Weltmeisterschft am Holmenkollen in Oslo und sammelt seine ersten Weltcup-Punkte. Im August wird von der neu erschlossenen Quelle im Gebiet der Rinnerspitze eine neue Wasserleitung mit ca. 90 Metern Höhendifferenz zur Hütte verlegt.
1983
Beim Weltcup in Reit im Winkl erreicht Stefan Dotzler den 3. Platz. Außerdem belegt er als bester Deutscher und zweitbester Mitteleuropäer den 17. Platz im Gesamt-Weltcup.
1984
Die Vereinsstaffel verpasst den Titel bei der Deutschen Meisterschaft um 3,6 Sekunden. Stefan Dotzler qualifiziert sich für die Olympischen Spiele in Sarajevo und belegt dort mit der Staffel den 6. Platz. Bei der Deutschen Meisterschaft über 50 km konnte Stefan bis Kilometer 40 einen Vorsprung von 2:40 min herauslaufen und alles sah nach einem zweiten Deutschen Einzeltitel für den SC Hochvogel aus. Leider wurde er jedoch veilchenblau und musste sich im Ziel 15 Sekunden hinter Jochen Behle mit seinem siebten Vizemeistertitel in Folge zufriedengeben. Am Ende des Winters, bei der Skandinavien-Tournee, bahnt sich eine neue Entwicklung an: bei allen Rennen wird mit reinem Paraffin-Ski gelaufen, also ganz ohne Steigwachs.
Der Verein gibt sich eine neue Satzung, die von Reiner Voglsamer ausgearbeitet wurde. Veranlaßt wurde die Satzungsänderung vom Finanzamt für Körperschaften und sie wird am 11. April im Amtsgericht München eingetragen. Nach einer langen Pause – das letzte Faschingskranzl fand im Jahr 1925 statt – veranstaltet der Verein wieder einen Faschingsball in München, der aufgrund des regen Zuspruchs seither alljährlich eine Neuauflage erlebt.
1985
Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Seefeld wird erstmals im Schlittschuhschritt gelaufen. Dieser neue Schritt und die damit verbundene sog. Freie Technik krempelt die Langlaufwelt grundlegend um und spaltet das Nordische Lager in zwei Hälften. Für die WM kann sich mit Stefan Dotzler wieder ein Hochvogler qualifizieren.
Erstmals in der Vereinsgeschichte gewinnt der SC Hochvogel die Bayerische Vereinsstaffelmeisterschaft mit den Läufern Herbert Bauer, Stefan Dotzler, Wolfgang Müller und Bernd Raupach. Am 6. Juli findet im Ostpark das erste Skiroller-Rennen mit DSV- und auch starker Hochvogelbeteiligung statt. Edi Joss organisiert einen Seniorenausflug zur Monialm auf die Sutten und anschließendem Besuch im Café Wagner in Gmund.
1986
Kurt Dotzler tritt als Sportwart des SC Hochvogel zurück, er hatte dieses Amt seit 1962 inne. Als Mitglied des Ehrenrates bleibt er der Vorstandschaft aber weiterhin noch erhalten. Sein Nachfolger wird Richard Samer. Angelika Lang stellt bei einem 12-Stunden-Lauf mit Skirollern mit einer zurückgelegten Strecke von 320 km einen neuen Weltrekord auf.
1987
Erstmals gewinnt die Herrenstaffel des SC Hochvogel die Deutsche Vereinsstaffelmeisterschaft in der Besetzung Bernd Raupach, Christian Maiwald, Wolfgang Müller und Stefan Dotzler. Für die Nordische Ski-WM in Oberstdorf kann sich wieder Stefan Dotzler qualifizieren. Zum 50-jährigen Hüttenjubiläum geht auf der Bodenalm die Petroleumära zu Ende, es wird eine neue Solaranlage für die Hüttenbeleuchtung installiert. Die Jubiläumsfeierlichkeiten auf der Hütte finden bei schönstem Wetter mit über 120 Personen und einigen Ehrengästen, an der Spitze Münchens drittem Bürgermeister Dr. Hahnzog, statt.
Urkunde des ersten Meistertitels bei der Deutschen Vereinsstaffelmeisterschaft
1988
Die 1. Herrenstaffel des SC Hochvogel kann ihren Titel bei der Deutschen Vereinsstaffelmeisterschaft in der Besetzung Christian Maiwald, Wolfgang Müller, Bernd Raupach und Stefan Dotzler verteidigen. Stefan Dotzler qualifiziert sich für die Olympischen Spiele in Calgary. Nach 14 Jahren an der Spitze des SC Hochvogel kandidiert Reinhold Voglsamer nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden, als seinen Nachfolger wählt die Mitgliederversammlung Lutz Augustin.
1989
Die 1. Herrenstaffel des SC Hochvogel schafft den Hattrick und gewinnt zum dritten Mal in Folge die Deutsche Vereinsstaffelmeisterschaft in der Besetzung Christian Maiwald, Stefan Dotzler, Andreas Puff und Bernd Raupach. Stefan Dotzler qualifiziert sich für die Ski-Weltmeisterschaft in Lahti. Diese tollen Leistungen sollen aber über einen großen Mißstand nicht hinwegtäuschen: dem SC Hochvogel fehlt inzwischen der Nachwuchs, da sich nach dem Rücktritt von Kurt Dotzler als Sportwart kein solcher Idealist mehr für dieses Amt gefunden hat und damit auch die Nachwuchsarbeit fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Erstmals seit vielen Jahren war kein Schüler und nur noch ein Jugendlicher bei der Bayerischen Meisterschaft am Start.
1991
Nach über 5-jährigen intensiven Bemühungen bekommt der Verein vom Gartenbauamt der Stadt München eine leerstehende Baracke und kann diese als Vereinsheim nutzen, nachdem vorher alle Versuche fehlgeschlagen waren, ein eigenes Objekt zu bauen bzw. zu erwerben. Stefan Dotzler erreicht mit seiner Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Val die Fiemme seine fünfte WM-Teilnahme in Folge. Reiner Voglsamer erhält für seine besonderen Verdienste um den Sport die Silberne Ehrennadel der Stadt München durch den Oberbürgermeister Georg Kronawitter.
1992
Das Vereinsheim an der Heinrich-Wieland-Staße im Münchner Osten wird grundlegend umgebaut und renoviert, um den Anforderungen eines Trainingsstützpunktes und Vereinsmittelpunktes gerecht zu werden. Angela Bauer wird als erste Frau einstimmig zur 1. Vorsitzenden des SC Hochvogel gewählt.
1993
Auf Einladung des Sportclubs „KEDR“ und Vermittlung von Wolfgang Bauer reist eine Gruppe von 5 Hochvoglern und weiteren 5 befreundeten Sportlern in die russische Stadt Sverdlovsk 44, um dort an den Euro-Asien-Skispielen teilzunehmen. Im Gegenzug besucht auch eine russische Gruppe München.
1994/1995
Es wird großes Augenmerk auf gesellschaftliche Aktivitäten und den Breitensport gelegt. So werden einige Kajakfahrten und Radtouren durchgeführt, u.a. auch die „Tour de Brachial“, wo auf der Strecke München – Comer See solange geradelt wurde, bis nur noch Herbert und Wolfgang Bauer übrig geblieben, alle anderen streckten vorher die Segel.
1996
Der Hochvogel-Nachwuchs ist auf dem Vormarsch: Cornelia Müller gewinnt die Bayerische Schülermeisterschaft und bei den Bundesskispielen. Sie wird vom Deutschen Skiverband für die OPA-Spiele in Frankreich nominiert und erringt dort den 3. Platz.
Fortführung folgt….